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Natürliche Ressourcen – Wir verbrauchen mehr als uns zusteht!

Natürliche Ressourcen sind Bestandteile der Natur, die wir nutzen können, ohne sie zuerst anbauen oder produzieren zu müssen. Dazu gehören Rohstoffe, die Elemente Boden, Wasser und Luft, außerdem die natürliche Vielfalt.

Einige der natürlichen Ressourcen sind erschöpflich, weil sie in einem für uns relevanten Zeitraum nicht mehr nachwachsen werden. Öl zum Beispiel besteht aus mehreren Millionen Jahre alten, abgestorbenen Meeresorganismen – Wir können also nicht auf neues Öl warten! Erneuerbare Ressourcen sind nachwachsend, wenn sie nachhaltig genutzt werden, indem man zum Beispiel nicht mehr Bäume fällt, als nachwachsen können.

Die natürlichen Ressourcen unserer Erde sind also begrenzt. Trotzdem steigt der weltweite Verbrauch weiter an und schon jetzt übernutzen wir Menschen in den Industrieländern die vorhandenen Ressourcen. Dadurch droht nicht nur eine Ressourcenknappheit, der ungebremste Konsum führt auch zu Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und ökologischen Problemen, wie einem Anstieg der Treibhausgasemissionen.

Müllmonster

Viele technische Geräte sind von aktuellen Trends abhängig und gehen schnell kaputt, wobei sie dann meistens nicht repariert, sondern entsorgt werden – haben also eine kurze Lebenserwartung. Was aber passiert mit den alten, kaputten Geräten, die wir nicht mehr brauchen?

Momentan werden immer mehr ausgediente Geräte nicht im Deutschen Recycling-System verwertet, sondern landen in Afrika (z.B. in Ghana) oder in Asien (z.B. in Indien). Dort werden sie von Hand ausgeschlachtet, auch für viele Kinder bietet die Arbeit im Müll die Lebensgrundlage. Die Müllarbeiter_innen sind dabei nicht oder nur schlecht gegen die Giftstoffe aus den Altgeräten geschützt, sie bekommen kaum genug Geld um sich und ihre Familien zu ernähren. Außerdem fehlen natürlich moderne Technologien, sodass bei dieser Art der Sortierung viele wichtige Ressourcen verloren gehen, die z.B. in Deutschland hätten recycelt werden können.

Müll ist natürlich nicht nur im Elektrobereich ein Problem. Hab ihr schon einmal vom riesigen Müllstrudel im Pazifik gehört? Ungefähr ein Zehntel des produzierten Kunststoffs landet irgendwann einmal im Meer. Das können Plastikflaschen, Einkaufstüten und vieles mehr sein. Eine Plastiktüre braucht je nach Stärke ungefähr 20 Jahre bis zu seiner Zersetzung, eine Plastikflasche sogar bis zu 450 Jahren! Ihr seht, auch das Müllproblem in den Weltmeeren wird sich nicht von selbst lösen, sondern uns noch viele Jahre beschäftigen. Momentan wird geforscht, ob es möglich ist, den Plastikmüll vor der Zersetzung aus den Meeren zu fischen.

Wie viele Kleidungsstücke kauft Ihr ungefähr im Jahr?

Laut des Verbrauchermagazins des Westdeutschen Rundfunks schafft sich durchschnittlich jede_r Deutsche bis zu 12 Kilo Textilien pro Jahr an. 12 kg – das könnte in etwa 80 T-Shirts entsprechen! Man müsste also theoretisch alle 4 bis 5 Tage ein T- Shirt kaufen, um auf diesen Wert zu kommen. Warum kaufen wir 80 T-Shirts, ziehen wir die alle an? Und wo kommen die her? Und was passiert mit Ihnen, wenn wir nächstes Jahr wieder 80 T-Shirts gekauft haben und sie nicht mehr brauchen?

Die Reise eines T-Shirts

T-Shirts bestehen meistens aus Baumwolle. Diese wächst zum Beispiel in den USA, China, und Indien. Der Anbau von Baumwolle verbraucht sehr viel Wasser und es kommen viele Chemikalien zum Einsatz, um die Baumwolle vor Schädlingen zu schützen. Die Pestizide oder deren Rückstände verseuchen das Grundwasser in den Anbauregionen.

Nach der Ernte muss die Baumwolle in vielen Arbeitsschritten weiterverarbeitet werden, damit aus ihr letztendlich ein T-Shirt wird. Sie muss gereinigt, gekämmt, versponnen und zu einem Stoff gewebt werden. Dann geht ihre Reise weiter in asiatische Länder, wie zum Beispiel Bangladesch, wo der Stoff gefärbt wird. Die meistens synthetischen Farbreste werden im Abwasser entsorgt und stellen eine Gefahr für das Grundwasser da.

Nach dem eigentlichen Nähen des Shirts wird es in wieder einem neuen Produktionsschritt verziert oder mit einem Aufdruck versehen. Das fertige T-Shirt wird mit vielen vielen anderen zusammen in riesigen Containern nach Europa transportiert, wo sie für ein vielfaches des Produktionspreises verkauft werden.

Die Erlöse der Shirts fließen dabei nicht in die Produktionsländer, sondern bleiben in den Ländern der Auftraggeber. Die Arbeiter_innen, die diese T-Shirts produzieren, müssen oft 12 oder gar 16 Stunden am Tag arbeiten, haben wenig oder keine Rechte, oft keinen wirksamen Schutz gegen die Chemikalien, mit denen sie arbeiten und können oft von Ihrer Arbeit zu guter Letzt nicht einmal ihre Familien ernähren oder Ihre Grundbedürfnisse befriedigen. Diese Produktionsart ist bei billigen T-Shirts genauso wie bei teureren Markenshirts. Bei Marken verbleibt nicht mehr Geld bei den Produzenten, sondern die Gewinnspanne der Auftraggeber erhöht sich. Der Preis sagt also nichts über sozialverträgliche Produkte aus.

Also besser gar nicht mehr konsumieren?

Bei jeder Kaufentscheidung müssen wir überlegen: Warum will ich dieses Produkt haben? Brauche ich es? Brauche ich es wirklich neu? Gibt es dazu eine klimafreundliche Alternative? Es geht also nicht darum ungezügelten Konsum durch kompletten Verzicht zu ersetzen, sondern um einen verantwortungsvollen Konsum. Dabei müssen wir darauf achten, dass ein Produkt nicht nur für Mensch und Umwelt nachhaltig produziert wurde, sondern auch darauf, dass es langlebig ist. Auch müssen wir über die Frage nachdenken, was wir aus diesem Produkt machen können, wenn wir es als solches nicht mehr brauchen, damit es nicht einfach ungenutzt im Müll landet und dort vielleicht sogar noch Schaden anrichtet.